Leipzig
1904 -
Antibes
1989
Hans Hartungs bekanntestes Zitat ist wohl folgendes: "Meiner Meinung nach ist die Malerei, die man die abstrakte nennt, kein Ismus, wie es deren in letzter Zeit viele gegeben hat, sie ist weder ein "Stil" noch eine "Epoche" in der Geschichte der Kunst, sondern einfach ein neues Ausdrucksmittel, eine andere menschliche Sprache - und zwar direkter als die frühere Malerei".
Sein ganzes Leben lang, hat der Künstler Hans Hartung ausschließlich in informellen Formen gearbeitet. An der Universität in Leipzig beginnt er seine Studien der Philosophie und Kunstgeschichte 1924. Später wechselt der Künstler dann an die Akademien der Bildenden Künste in Leipzig und Dresden.
Bei dem Maler Max Doerner in München bildet sich Hartung 1928 weiter. Spontane, zeichenhafte Linienkompositionen, in denen sich der Künstler von der Inspiration des Zufälligen leiten lässt und das Spannungsverhältnis von Farbfläche und Linie untersucht, entstehen in dieser Zeit. Hans Hartung übersiedelt, nach einem längeren Aufenthalt auf der Insel Menorca, 1932 nach Paris. Hier lernt er Kandinsky, Mondrian, Miró und Calder kennen. Der Künstler beteiligt sich an den Ausstellungen im "Salon des Surindépendants".
1939 tritt Hartung in die Fremdenlegion ein und kehrt 1945 schwer verwundet nach Paris zurück.
Hier nimmt der Künstler die französische Staatsbürgerschaft an. Bilder mit schwebenden Farbfeldern, die von kalligrafischen Linienbündeln überlagert werden, entstehen in diesen Jahren. Hans Hartung nimmt ab 1949 an bedeutenden Ausstellungen in Paris, Brüssel, München und Basel teil. Auf der "documenta" in Kassel ist Hartung 1955-64 vertreten. Mit dem "Prix Guggenheim" wird Hans Hartung 1956 geehrt und als außerordentliches Mitglied an die Akademie der Künste in Berlin berufen. Der Künstler erhält 1960 den Großen Internationalen Preis für Malerei auf der Biennale in Venedig.
Monochrome Farbflächen, in die Hartung Reihen paralleler Rillen einritzt, so dass zur kalligrafischen noch eine plastische Qualität hinzukommt, entstehen in den 1960er Jahren.
In dem Buch "Autoportrait" veröffentlicht Hartung 1976 seine Lebenserinnerungen. Der Künstler wird ein Jahr später Mitglied der Académie des Beaux-Arts in Paris und 1981 erhält er den Oskar-Kokoschka-Preis der Republik Österreich. Dass Hartung ein Künstler von internationalem Rang ist, zeigt die große Anzahl an Auszeichnungen, mit denen das künstlerische Schaffen Hartungs bereits zu seinen Lebzeiten bedacht wird.
Der Künstler stirbt 1989 als einer der wichtigsten Repräsentanten des europäischen Informel.
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